„Muss man lesen müssen?!“ - Leseförderung in der Grund- und Oberschule Börgermoor
„Muss man lesen müssen?!“
Ja, müssen muss man es schon. Letztlich muss man lesen wie man essen, trinken, sich waschen, sich bewegen und denken muss. Sonst kommt man nicht oder nur schlechter durchs Leben.
Den ganzen Tag über „müssen“ wir lesen.
Oft lesen wir vielleicht nur oberflächlich, etwa die vielen WhatsApp-Nachrichten, auf Facebook und Instagram und Co., wie überhaupt im Internet oder bei Werbeplakaten, aber wir lesen.
Nicht selten müssen wir aber auch sehr genau lesen, etwa bei Klassenarbeiten und anderen Prüfungen, bei Hausaufgaben, beim Erstellen von Referaten, bei Verträgen oder wenn man den Inhalt eines Artikels oder einer Geschichte oder eines Buches wirklich verstehen will (oder muss).
Lesen wir „gar nicht“ oder immer nur oberflächlich, dann verpassen wir schon mal Termine, schließen Verträge mit Bedingungen ab, die uns im wahrsten Sinne des Wortes teuer zu stehen kommen oder wir stehen vor anderen „dumm“ da, obwohl wir doch überhaupt nicht „dumm“ sind.
Außerdem
gibt es da tatsächlich auch noch das „Phänomen“, zum Spaß zu lesen … ja … tatsächlich! … z u m
S p a ß zu lesen! Und auch das bringt uns weiter und formt unsere Persönlichkeit, sodass wir uns in wichtigen Dingen besser eine Meinung bilden können und damit in vielen Situationen auch bessere Entscheidungen treffen können, ob beruflich, in geschäftlichen Dingen oder in Gefühlsdingen.
Das alles ist der Hintergrund für unser Bemühen an der Grund- und Oberschule Börgermoor,
• die Lust am Lesen,
• die Fähigkeit zu lesen,
• und die Notwendigkeit des Lesens
ganz vornean zu stellen.
Ohne eigene Neugier auf Neues und Unbekanntes lernen wir nichts bzw. vieles nicht so gut, dass wir es wirklich behalten und später anwenden können! Gehe ich mit Neugier und damit mit Lust an etwas heran, werde ich auch etwas davon haben!
Daher wollen wir den Schülerinnen und Schülern an unserer Schule immer wieder Lust aufs Lesen machen!
Wenn das gelingt, dann lernen sie „richtiges“ Lesen,
vom Lernen der Buchstaben, über das Zusammensetzen der Buchstaben zu Wörtern,
das Ganze dann auch noch in einem hinreichenden Lesetempo (ganz wichtig!), bis hin zum wirklichen Verstehen dessen, was sie in Sätzen und kleineren Texten bis hin zu ganzen Büchern lesen.
Lesen ohne zu verstehen, was ich lese, ist sinnlos und letztlich „Zeitverschwendung“.
Verstehend lesen zu können ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, sein Leben zu meistern. Und wenn man das kann, macht es auch keine Mühe mehr, Notwendiges zu lesen. Außerdem ist das auch erst die Voraussetzung dafür, dass man auch in der Freizeit mal ein Buch in die Hand nimmt und mit Vergnügen liest!
Nun haben wir im Rahmen unseres Leseförderkonzeptes (s. Homepage der Schule), das u.a. auch digitale Medien beinhaltet, unsere Materialien um zwei „analoge“ Angebote, die wir über das Sonderbudget des Landes Niedersachsen „Startklar für die Zukunft“ (Umgang mit coronabedingten Lernrückständen) anschaffen konnten, erweitert.
Es sind Bücher (Geschichten, Romane, Sachbücher), die wir u.a. nach Kriterien wie Lesealter, Lesekompetenz, Interesse der Schülerinnen und Schüler sorgfältig ausgewählt haben:
1. „Leserucksäcke“ (Grundschule, Jahrgänge 1-4)
In jeder Klasse steht ein Rucksack mit 5-6 Büchern, der von den Schülerinnen und Schülern, für jeweils eine Woche mit nach Hause genommen werden kann. Der Rucksack enthält mehrere Bücher, damit die Kinder nach Interesse auswählen können, was die Lesemotivation natürlich erhöht. Außerdem dürfen gerne auch alle Familienmitglieder darin stöbern, sodass dann im besten Fall auch ein Austausch über das Gelesene in der Familie zustande kommt und somit das Lesen und der Gewinn dabei zum Thema wird … und ganz und gar nichts spricht dagegen, dass auch mal vorgelesen wird!
Auch in der Schule wird ein Austausch über diese (und andere) Bücher angeregt.
2. „Lesekisten“ (Grund- und Oberschule, Jahrgänge 1-10)
In jeder Klasse stehen nun unsere „Lesekisten“ mit vielen Büchern. Diese Bücher verbleiben jeweils für ein Schuljahr in den Klassen. In ihnen lesen die Schülerinnen und Schüler in der Schule:
a. in unserer „rotierenden Lesestunde“: Dabei wird in jeder Woche in einer Unterrichtsstunde in allen Klassen gelesen. Alle Fächer sind dabei einbezogen, da wir das Lesen (als eine wichtige Kulturtechnik neben Schreiben und Rechnen) als Aufgabe der ganzen Schule bzw. aller Fächer sehen.
Damit wirklich jedes Fach mitmachen kann, ohne dass den einzelnen Fächern zu viel Zeit für ihre fachlichen Themen „verlorengeht“, ist die „rotierende Lesestunde“ so geregelt:
o erste Woche > Montag, 1. Stunde
o zweite Woche > Montag, 2. Stunde
o dritte Woche > Montag, 3. Stunde
o …
o siebte Woche > Dienstag, 1. Stunde
usw.
b. individuell, wenn im Unterricht alle Aufgaben erledigt sind.
c. im Vertretungsunterricht, wenn fachbezogener Vertretungsunterricht einmal nicht möglich ist.
Die Bücher wurden dankenswerterweise von Frau Hälbig in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Ulenhus in Papenburg zusammengestellt.
Wir wünschen viel Spaß mit den neuen Büchern!
Birgit Pansegrau (Schulleiterin), 28.02.2022